Eine von der Technischen Universität Eindhoven im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion durchgeführte Studie hat laut Spiegel.de zutage gefördert, dass Elektroautos einen viel geringeren CO2-Ausstoß nach sich ziehen, wie bisher gedacht. Sowohl der reine Stromverbrauch als auch die Fertigung der so oft kritisierten Batterien fanden in dieser Studie Berücksichtigung.
Verglichen wurde unter anderem ein Tesla Model 3 mit einem Mercedes-Benz C 22o Diesel. Berücksichtigt wurden nicht nur die bei der Herstellung beider Fabrikate verursachten Emissionen, sondern auch die entstehenden Emissionen bei der Erzeugung von Strom und Kraftstoff. Laut Analyse verursacht der Tesla-Stromer 91 Gramm CO2 Äquivalent pro Kilometer – der Diesel-Mercedes hingegen 26o Gramm CO2 je Kilometer. Wer sich also für das eAuto entscheidet, verursacht etwa 65 Prozent weniger Emissionen. Der durch die emissionsintensive Batterieproduktion gewachsene CO2 Rucksack des Tesla Model 3 wäre demnach schon bei 3o.ooo km Laufleistung kompensiert.
Warum aber das plötzlich so viel bessere Abschneiden von Elektroautos gegenüber traditionellen Verbrennungsmotoren? Ganz einfach: Es gibt eine Vielzahl von Unterschieden im Auswertungsverfahren. So seien ältere Studien bspw. davon ausgegangen, dass bei der Produktion einer Kilowattstunde Batteriekapazität 175 Kilogramm CO2 Äquivalent entstünden – ein, wie sich in den letzten Jahren herauskristallisierte, sehr umstrittener Wert. 2o19 schon konnte man herausarbeiten, dass sich jener Wert auf 85 Kilogramm CO2 Äquivalent begrenzt. Nach den aktuellsten Daten des Fahrzeugherstellers Tesla konnte nun sogar ein Mittelwert von 75 Kilogramm CO2 Äquivalent je Kilowattstunde Batteriekapazität zugrunde gelegt werden. Bei der Auswertung gehen die Autoren der Studie außerdem von einer Lebenserwartung von 25o.ooo km je E-Auto-Akku aus. Frühere Studien sagten einem Akku eine Karriere von nur 15o.ooo km nach.
Christian Bauer, Umweltsystemwissenschaftler des Paul-Scherrer-Instituts (PSI), gab gegenüber Spiegel.de zu verstehen: „Die Studie ist sauber durchgeführt und erklärt eingängig, wie groß die Vorteile eines Elektroautos heute bereits sind.“ Er gibt jedoch auch zu bedenken: „25o Gramm CO2 Äquivalent pro Kilowattstunde Elektrizität sind derzeit etwas optimistisch, 400 Gramm wären hier ein besser abgesicherter Wert.“ An der Kernaussage der Analyse aber ändere das nichts. „Mit Ausnahme von Polen und Estland sind E-Autos bereits heute in allen EU-Staaten signifikant klimafreundlicher als Verbrenner“, sagte er abschließend.
Quelle: www.ecomento.de