Immer öfter setzen Handwerksbetriebe auf elektrisch getriebene Einsatzfahrzeuge im Arbeitsalltag. Ein Boom allerdings, ähnlich wie bei privat oder anderweitig geschäftlich genutzten Elektro-Pkw, bleibt stand heute aus. Laut Carsten Benke, Referatsleiter Mobilität im Fachbereich Wirtschaft Energie Umwelt des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), liegt dies besonders an den speziellen Anforderungen an die Lastenesel der Branche, denen das derzeitige Angebot nicht gerecht wird.
Laut Benke habe sich die die Nutzung der E-Transporter im Handwerk graduell entwickelt. In 2020 allerdings sei es zu einer Art Durchbruch gekommen, da sich das Angebot in der Klasse bis zu 3,5 Tonnen erheblich verbessert habe. 2019 seien zunächst laut Umfrage 4 % der Fahrzeuge im Handwerk alternativ getrieben – in diesem Jahr allerdings wäre ein wahrnehmbarer Aufwärtstrend wahrnehmbar, der leider noch nicht durch Umfragewerte belegbar sei.
Dieser Trend ist ohne Zweifel der steigenden Verfügbark von E-Transportern zuzuschreiben. Noch 2015 lag der Elektroanteil bei leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen bei 0,4 Prozent – in 2021 aber seien es laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) immerhin 3,9 Prozent.
Handwerksbetriebe, die bereits auf E-Transporter setzen, wissen übrigens viel Gutes zu berichten. Sie schätzen laut Umfrage das gute Fahrverhalten, was sich besonders in der spontanen Beschleunigung bemerkbar mache.
Auch das positive Image in Sachen Umwelt sei in der Außenwahrnehmung des Betriebes positiv zu nennen. Überdies seien auch die Wartungskosten und die Verschleißanfälligkeit der elektrisch betriebenen Transporter gering, was sich wiederum positiv auf die Betriebskosten auswirke.
Was aber ist nötig, um dem E-Transporter vollends zum Durchbruch zu verhelfen? An Power jedenfalls fehlt es aktuellen Modellen nicht. Die Reichweite von zumeist unter 200 Kilometern allerdings sei besonders für Betriebe im ländlichen Raum ein echtes Problem. Ebenso würden die Anschaffungskosten kleinere Betriebe überfordern, die im Vergleich zu Benzin-/Diesel-Transportern teils deutlich höher ausfielen.
Bleibt zu hoffen, dass weitere Förderprogramme kleine sowie mittlere Unternehmen tatkräftig bei Mobilitätswechsel unterstützen und die Industrie ihr Übriges tut, um ein performantes Portfolio fürs Handwerk auf die Räder zu stellen.
Quelle: wwwe.ecomento.de