⚡️Der Mythen-Check | eMobility als Jobkiller?⚡️
Prädikat: „gesellschaftlich nicht wünschenswert“! „Schade drum – das mit mir und Elektromobilität hätte wirklich was werden können. Wenn ich jedoch daran denke, wie viele Existenzen an unserer bestehenden Automobilindustrie hängen. Bei einem E|Fahrzeug fallen derart viele Bauteile weg, dass einzelne Fertigungsstraßen gar nicht mehr benötigt werden. Fernab des Fertigungsprozesses aber werden langfristig auch Werkstätten Stellen abbauen müssen. Wer braucht noch einen Ölservice oder den Wechsel anderer Verschleißteile, wenn er elektrisch unterwegs ist? Zum Glück gibt es da noch den guten, alten Diesel in der Garage.“ Da gibt es nichts schönzureden. Der erwartete Jobschwund wird die Gesellschaft wirklich ereilen – aber warum? Der Grund könnte allein darin begründet sein, dass der Elektroantrieb schlichtweg weniger komplex aufgebaut ist, als ein traditionelles Antriebskonzept. Das lässt den Schluss zu, dass für die reine Fertigung weniger Kräfte gebraucht werden. Durch den bald geplanten Übergang von Verbrenner auf Elektro könnten bis zum Jahr 2035 daher deutschlandweit 114.000 Arbeitsplätze wegfallen, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Diese fielen dann nicht nur in der Automobilbranche weg, sondern ebenso in Branchen, die sich im Tätigkeitsfeld der Automobilindustrie angesiedelt haben. So zunächst einmal die schlechten Nachrichten. Es gibt jedoch auch gute Neuigkeiten für alle Kritiker: E|Mobilität lässt neue Berufschancen entstehen, bspw. in den Segmenten „Bauwesen“, „Dienstleistung“, „Verarbeitung“ oder „Stromversorgung“, um nur ein paar von ihnen zu nennen. Weiteren Studien zufolge wird Elektromobilität gesamtheitlich positive Auswirkungen auf die Position von Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt haben – nicht nur kurz- sondern langfristig. Durch zusätzliche Investitionen seitens der Automobilbranche und anderer Player der Branche zur Bewältigung der Mobilitätsumstellung werden in vielen Bereichen neue Arbeitsplätze geschaffen. Bauvorhaben, Ladeinfrastruktur, Stromnetz, Batterieherstellung, Stromexport – alles Teilbereiche, die es mit ausreichend Mitarbeitern zu besetzen gilt. Paul Ebsen, Sprecher der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg fasst zusammen: “Durch die weitere Verbreitung von Elektromobilität eröffnen sich interessante Jobperspektiven“. So werden in Zukunft immer mehr Fachkräfte gesucht. IT-Absolventen, Juristen, Ingenieure, Chemiker, Volkswirtschaftler, Elektrotechniker, Verkehrswirtschaftler oder Maschinenbauer werden in den kommenden Jahren gefragter sein denn je. Das übrigens nicht nur bei traditionell bekannten Firmen. Auch Startups schießen mit ihren wegweisenden Ideen und frischen Konzepten wie Pilze aus dem Boden. Hier also lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Woran ich das festmache? Laut der Automobilwoche, der Branchen- und Wirtschaftszeitung, sowie der Jobbörse Indeed erfuhren die Stellenangebote für Berufe im Bereich der E|Mobilität zwischen Juli 2015 und Juli 2018 einen Zuwachs von über 400 % (siehe Abb. oben). Annina Hering, Economist bei Indeed Deutschland, erklärt: „Wir befinden uns aktuell in einem Bewerbermarkt, wo E-Mobilitäts-Stellenausschreibungen stärker zulegen als das Interesse potenzieller Kandidaten. In den nächsten Jahren dürfte spannend werden, wie viele weitere Jobs im Kontext neuer Mobilitätskonzepte entstehen und wie sich das Interesse von Jobsuchenden entwickeln wird”. Kurzum: Uns steht eine spannende Zeit bevor. Es werden sich einige Türen schließen, viele dafür aber werden sich uns auch öffnen. Den Schlüssel dazu halten wir in unseren Händen: Den Mut, gewohnte Pfade zu verlassen um neue Wege zu beschreiten. Quellen: www.iab-forum.de | www.tagesschau.de | www.morgenpost.de |www.automobilwoche.de