MV TANKT STROM

Alle reden derzeit über die offizielle Markteinführung des VW ID.3, dem Revolutionär und Wegbereiter VWs in das neue Elektromobilitäts-Zeitalter. Wenige aber wissen, dass Volkswagen seinen Golf I bereits im Jahre 1976 elektrifizierte – zwei Jahre nach dem Debut des Modells mit Verbrenner. Mit der Aufschrift „Ich fahre elektrisch“ sah er seinen Modellbrüdern verdächtig ähnlich – nur unter der Haube unterschied er sich gravierend. Wie also sahen aus technischer Sicht die ersten E-Mobilitätsschritte Volkswagens aus? Wir schauen dem 1976er Elektro-Golf I mal unter die Haube…


Okay, zunächst sei gesagt: Bei diesem e-Golf handelte es sich „nur“ um einen Versuchsträger, der so nie in Großserie ging. Das Konzept aber war durchaus serienreif. Ein Gleichstrommotor mit 2o kW (27 PS) ersetzte den herkömmlich Vierzylinder-Zappelphilipp. Bei der Bedienung musste sich der Fahrer übrigens gar nicht umstellen. Gefahren wurde nämlich mithilfe einer 4-Gang-Schaltbox – gewohnt wie eh und je. Keine Spur von Automatikgetriebe, One-Pedal-Driving oder Rekuperation.



Die insgesamt 16 Sechs-Volt-Bleisäure-Batterien im Kofferraumboden sorgten nicht nur für ca. 1.5oo kg Leergewicht und eine unvorteilhafte Gewichtsverteilung, sondern auch für etwa 6o Kilometer Reichweite. Mithilfe eines Bordladers konnte der kleine Revoluzzer an der herkömmlichen 22o-Volt-Steckdose geladen werden. Eine komplette Ladung nahm damals noch volle 12 Stunden in Anspruch.



Bis 1981 bliebt der Versuchsträger ein lautloses Unikat. Dann jedoch taten sich Volkswagen und der Energieversorger RWE zusammen und legten eine Kleistserie mit nicht mehr als 25 VW Golf CitySTROMern auf. Bis heute gilt er als eines der ersten, alltagstauglichen Elektrofahrzeuge der Neuzeit. Wer hätte das gedacht? Im 1985er VW Golf II erfuhr die Seele des CitySTROMers ein Revival. Wie das aussah, zeigt der folgende (in die Jahre gekommene) Spiegel-Bericht. Wahnsinn, wie fortschrittlich unsere heutigen eAutos im Vergleich zu diesem Modell sind!



Quelle: www.vau-max.de