Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung trifft den Nagel auf den Kopf: „Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur hält mit dem aktuellen Markthochlauf von Elektroautos mit“. Recht hat er, denn E|Mobilisten können aktuell deutschlandweit an 20.500 öffentlich zugänglichen Ladepunkten „tanken“. Das sind über 50 % mehr Ladestationen als noch vor einem Jahr.
Mit diesem Trend sei man bereits sehr zufrieden. Perspektivisch sieht Kapferer jedoch Potenzial für wichtige Veränderungen: „Wir brauchen aber einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur im privaten Bereich und an Arbeitsplätzen. Denn hier dürften in Zukunft die meisten E-Autos geladen werden“.
Dazu seien Änderungen im Bereich rechtlicher Gegebenheiten von besonderer Bedeutung. „Vor allem brauchen wir endlich eine Änderung des Miet- und Wohneigentumsrechts. Es ist sehr hinderlich, dass die Bundesregierung das noch immer nicht umgesetzt hat. Eine Änderung kostet nichts, würde aber sehr viel bringen.“ Der Fokus dieser Forderung liegt auf Wohnungseigentümergemeinschaften. Hier könne ein Eigentümer nur dann eine Ladesäule installieren, sofern die anderen Eigentürmer diesem Vorhaben zustimmten. Zudem müsse im Mietverhältnis der Vermieter dem Aufbau einer privaten Ladesäule zustimmen. All diese Schranken verhindern in vielen Fällen, dass die Verbreitung privater E|Tankstellen drastisch verzögert.
Quelle: www.faz.net