Seid ihr bereit für etwas Persönliches? Das hier ist ein Shortcut meiner ganz persönlichen 7er-Story. Also…los geht´s! Elektromobilität war nicht von Beginn an meine erste Wahl, wenn es um die Fortbewegung auf vier Rädern ging. Der Held meiner Kindheit war ein BMW E38 74oi, angetrieben von einem 4,4-Liter-Achtzylinder-Saugmotor mit – und das gab es nicht so oft – Handschaltung. Immer, wenn mein Vater mich zur Schule brachte, wir gemeinsam in den Urlaub, zur Oma im weit entfernten Thüringen fuhren oder eine Sonntagsfahrt unternahmen, liebte ich den Klang der 8 Töpfe, den Druck der 44o Nm und den Rausch der abgeregelten 25o km/h, bei dem alle anderen Verkehrsteilnehmer zu stehen schienen. Am Wochenende fand man mich daher oft auf der Einfahrt beim Waschen und Saugen dieses Überautos, verliebt in jedes einzelne Detail der bis heute so zeitlosen Konturen. Was mir am 7er aber ganz besonders in Erinnerung geblieben ist: Dieses typische, schnelldrehende Anlassergeräusch, gefolgt vom erhabenen Erwachen des sanften Achtenders. Erst kürzlich startete auf dem Supermarktparkplatz neben ein solcher E38 – Gänsehaut pur! Ehrlich. Mit dem heutigen Tage aber gerät meine kindliche Prägung mehr und mehr ins Wanken – in naher Zukunft wird es die neuste 7er Generation nämlich in mehreren Elektro-Varianten geben. Und trotzdem ich mittlerweile überzeugt bin vom E|Antrieb bin ich mir nicht ganz so sicher, ob mir der endgültige Abschied vom traditionsgeladenen Antrieb nicht einen Stich ins Herz versetzt. Sehen wir uns daher die neuste Generation einmal etwas näher an.
ZUKUNFTSPLÄNE | Klar…ich rede hier von 1997. Damals war Elektromobilität noch ein wahrhaft stiefmütterlich behandeltes Thema. Die Oberklasse fuhr möglichst hubraum- und zylinderstark. Verbrauch? Naja, das spielte wirklich keine Rolle. Laufkultur, ein sonorer Klang und unaufgeregte Elastizitätswerte waren den Käufern solcher Sänften ebenso wichtig wie ein möglichst aufgeräumtes, hochwertig verarbeitetes Interieur. Nun aber leben wir in einer Zeit der automobilen Trendwende. BMW kündigte jüngst an, den 7er künftig auch als reines E|Auto anzubieten. Flankierend gaben die Bayern bekannt, auch Plug-In-Hybride auf die Räder zu stellen, sodass der reine Verbrenner deutlich in der Unterzahl sein wird. Was also ist genau geplant? Eines ist klar: Basismotor wird aller Voraussicht nach ein reiner Dieselmotor, der 735d, gefolgt vom benzingetriebenen 740i, der hier jedoch nicht als klassischer Acht- sondern als Sechszylinder-Turbomotor seinen Dienst tut.
PLUG-IN-HYBRIDE | Weiter geht es mit dem Sechszylinder-Plug-In-Hybriden 745e, der den Einstieg in die Plug-In-Welt der 7er-Baureihe symbolisiert. Desweiteren sind zwei unter Strom gesetzte Versionen von BMWs Performance-Sparte „M“ geplant. So zum Beispiel der M750e, ein Plug-In-Hybrid mit 3,0-Liter-Reihensechszylinder und E|Motor mit nicht weniger als 5oo PS Systemleistung. Er ersetzt den aktuellen 75oi mit hubraum- und drehmomentstarkem Achtzylinder-Ottomotor.
VOLLELEKTRISCH | Nach BMW i3 und i8 folgt nun…ihr werdet es schon erraten haben…der i7 als vollelektrische Oberklasse-Limousine. Zunächst kommen wohl der i74o sowie der i75o lautlos in die Showrooms hiesiger BMW-Händler. Die reinelektrischen 35o bzw. 45o PS klingen doch schon einmal brutal, oder? Mit bis zu 12o kWh fassenden Batterien soll auch das Thema Reichweite in diesen Modellen kein Problem darstellen.
M-PERFORMANCE | Das Topmodell wird allerdings der komplett vom Verbrenner losgelöste BMW i7 M60. Bisher wurde der Top-7er von einem seidenweich drehenden V12-Benzinmotor angetrieben. Nun machen alle 12 Kolben Urlaub und werden von vollelektrischen 65o PS für lautlosen und antrittsstarken Vortrieb auf einer Strecke von bis zu 64o km abgelöst.
MEINE ANSICHT | Ob die neuste 7er Generation noch etwas mit meinen Kindheitserinnerungen zu tun hat? Nun ja…alles unterliegt der Zeit, dem Wandel, dem Trend. Die Niere ist ja auch nicht länger das, was sie Mitte der 90er Jahre war. So muss sich auch die Antriebstechnologie den aktuellsten Gegebenheiten unterwerfen. Die Werte lesen sich wahrlich nicht schlecht. 65o Elektro-PS sollten schon ausreichen, heutigen Kindern beim Tritt aufs Pedal Erinnerungen fürs Leben zu schenken – immerhin hat mein Jugendheld das mit “nur” 286 PS und 44o Nm geschafft. Dank entfallendem Motorenklang wird so ein 7er ja auch noch komfortabler, von der Umweltverträglichkeit ganz zu schweigen. Mit dem Neuen also kann ich mich schon anfreunden. So perfekt BMWs Oberklasse über die Jahre jedoch auch geworden ist – so schön wie dieser Anlasser eines E38 74oi wird er wohl nie wieder klingen.
Quelle: www.ecomento.de