⚡️Der Mythen-Check | E|Mobilität im Winter?⚡️

⚡️Der Mythen-Check | E|Mobilität Im Winter?⚡️
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Prädikat: „winteruntauglich“! „Schade drum – das mit mir und Elektromobilität hätte wirklich was werden können. Wenn ich jedoch bei Schnee und Eis nicht weit komme, die Batterie droht bei Minustemperaturen den Geist aufzugeben, ich meinen Winterurlaub in den Bergen nicht wahrnehmen kann oder den Weg zur Arbeit nicht schaffe und ich das Auto obendrein nicht einmal heizen kann, hat sich das wohl erledigt… Zum Glück gibt es da noch den guten, alten Diesel in der Garage.

Na, wer hat sich beim Lesen dieser Zeilen selbst wiedererkannt? Elektromobilität erfreut sich in jüngster Zeit zwar gestiegener Nachfrage, mit einigen Vorurteilen muss sie trotzdem weiterhin kämpfen. Eines davon ist die ihr attestierte Untauglichkeit im Winter. Natürlich verhält sich eine Batterie – ähnlich wie bei Smartphone oder Starterbatterie – bei fallenden Temperaturen anders als im Hochsommer, untauglich macht es sie jedoch noch lange nicht. Das wissen auch Experten vom TÜV SÜD und geben prompt ein paar Wintertipps mit auf den eisigen Weg.

Audi e-tron Bergauffahrt | ©Audi AG

Best practice – Norwegen zeigt, wie´s geht!

Exkurs „Klima in Norwegen“: Grundlegend ist es in Norwegen ganzjährig kälter als in Deutschland. Dabei reichen die Temperaturen von -7°C bis +15°C. Das mittlere Temperaturmaximum liegt bei etwa 6 °C. Das mittlere Temperaturminimum hingegen bei ca. 1°C. Außerdem strahlt die Sonne im Schnitt lediglich 3,4 h pro Tag. Einen Sommer, wie wir ihn aus Deutschland kennen, sucht man dort also vergebens.

Und doch ist Norwegen einer der internationalen Vorreiter in puncto E|Mobilität. Deutlich mehr als 40% aller Neuwagenkäufer haben sich bereits 2017 GEGEN einen Verbrenner und FÜR ein Elektrofahrzeug entschieden.

Volker Blandow, Head of E-Mobility bei TÜV SÜD, kann sich Elektromobilität im kalten Norwegen erklären: „Wer ein paar grundsätzliche Regeln beachtet, beispielsweise die Batterie nicht zusätzlich belastet, die Bordelektronik clever einsetzt und die Fahrdynamik kennt, für den ist das Elektroauto ein zuverlässiges Fahrzeug – rund ums Jahr. Die Batterietechnologie ist winterfest“.

Der Ladevorgang – wie viel länger dauert´s wirklich?

Gewisse Eigenschaften ändern sich mit der Temperatur und das ist im Fahrbetrieb auch spürbar. Die Batterie verliert bei sehr tiefen Temperaturen an Dynamik“, so Blandow. Batterien sind dem Menschen also ziemlich nah: Sie haben es gern warm. Im Winter also empfiehlt sich das Parken und Laden in einer Garage, wenn möglich bei Temperaturen jenseits der 0°C. Je wärmer, desto zügiger lädt der Energiespeicher. Warum aber dauert ein Ladevorgang im Winter etwas länger? Ganz klar: Ein spezieller Schutzmechanismus schont und reduziert die Performance des Akkus, wenn er von der Umgebung stark heruntergekühlt wurde. Andernfalls könnte der Batteriespeicher nachhaltig Schaden nehmen.

Audi e-tron lädt | ©Audi AG

Die Reichweite – komme ich nur noch halb so weit?

Ist euch schon einmal aufgefallen, dass euer Smartphone im Winter häufiger geladen werden muss, als im Sommer? Ähnlich ist es auch beim Elektroauto. Abseits der „Wohlfühltemperaturen“ nimmt die totale Akkukapazität ab. Außerdem saugen Zusatzfunktionen wie Heizung, Radio oder Lüftung am Kontingent des Akkus. Bei älteren Elektrofahrzeugen spricht man von etwa 30% Verlust in Sachen „maximale Reichweite“. Je moderner so ein Akku, desto geringer aber fällt jene Verlustleistung aus.

Ein MV-tankt-Strom-Tipp für den Winter: Wenn das Elektrofahrzeug morgens noch an der heimischen Wallbox lädt, können Sie kurz vor Abfahrt den Innenraum vorheizen. Vorteil hierbei ist, dass das Auto muckelig vorheizt, ohne dabei an maximaler Reichweite zu verlieren. Vielmehr werden die bereits geladenen Kilometer gehalten. Bei einem Verbrenner mit Standheizung sieht das schonmal anders aus. Er nutzt für das Anheizen Benzin aus dem eigenen Tank. Eins zu null für den Stromer!

Ein weiterer E|Mobility Life Hack: Zum konstanten Heizen empfehlen wir Lenkrad- und Sitzheizung. In Summe kosten sie weniger Reichweite als das Betreiben der „großen“ Heizung. Trotzdem aber sind alle wichtigen Stellen des Körpers langanhaltend beheizt.

Für welche Art des Heizens ihr euch auch entscheidn mögt – im Gegensatz zum Verbrenner wärmt die Heizung eines Elektroautos ab Sekunde 1 mit voller Kraft. Sie wird nämlich vollelektrisch betrieben und ist nicht – wie die Heizung eines Verbrenners – von der Betriebstemperatur des Motors abhängig. Wo Schatten ist, da ist auch Licht!

Audi e-tron im Drift | ©Audi AG

Die Beschleunigung – wird mein Auto spürbar langsamer?

Ja, die Kälte nagt auch etwas an der Leistung, am Drehmoment – nicht aber derart, dass man es deutlich spürt oder nur noch im Verkehr mitschwimmen kann. Elektropower bleibt Elektropower. Vielmehr sollten sich Elektromobilisten im Winter um die Traktion Gedanken machen: „Auch bei geringerer Beschleunigung, wegen der kalten Batterie: Bei glatter Fahrbahn immer an das hohe Drehmoment denken“, so der Head of E-Mobility.

Mit ein, zwei Kniffen also bleibt Elektromobilität auch in der kalten Jahreszeit ein treuer Freund. Es ist mit ihm eben wie in jeder Beziehung: Aufeinander Rücksicht nehmen erhält die Freundschaft…oder wie Walter Röhrl, ehem. Rallye- und Rennsportpilot, so schön sagte: „Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln – ein Auto braucht Liebe.“

Fahrt sicher durch den Winter! Wenn möglich, nicht so riskant wie der Kollege von Audi >>> 

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Quelle: TÜV SÜD

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