Konsumschulden sind in den allermeisten Fällen nichts Gutes. Auf Pump Luxusgegenstände anzusammeln geht daher nicht oft gut. Meist sogar führt es in die private Überschuldung, stellt Beziehungen auf die Probe, zerstört Existenzgrundlagen und von der einen auf die andere Sekunde macht es „KNALL“…das Luftschloss ist geplatzt. Was auf so kleiner Ebene nicht funktionieren kann, ist auch in skalierter Form kein guter Ratgeber. Und doch geht die Menschheit mit seiner Natur in Kredit. Aktuell verbrauchen wir derart viele Ressourcen, dass wir 1,75 Erden bräuchten, um einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Egal ob Fischgründe, Ackerland, Holz oder CO2-Ausstoß – die ökologische Erdüberlastung ist am heutigen Tage für das Jahr 2019 erreicht. Ab jetzt leben wir auf Pump. Für 2019 also kann nicht einmal mehr Peter Zwegat helfen…
Rechnerisch also ist für dieses Jahr das Budget an natürlichen Ressourcen aufgebraucht. Wie aber errechnet sich das? Die Grundlage dafür bildet der ökologische Fußabdruck – ein Sinnbild dafür, wie sehr die Menschheit sein Ökosystem beansprucht. Zur Errechnung legte „Global Footprint Networks“ ca. 15.000 Datenpunkte pro Jahr und Land seit 1961 zugrunde. Die Datenmenge umfasst dabei die entsprechende Ressourcenkapazität (die pro Jahr verfügbare Menge) sowie den jeweiligen Verbrauch. Hier spielt auch der Ausstoß an CO2-Emissionen eine tonnenschwere Rolle. Zum Vergleich: Der daraus resultierende „Erdüberlastungstag“ lag vor 20 Jahren noch im September – heute haben wir den 29. Juli 2019.
Besonders kritisch in Deutschland: der durch Verkehr und Kohlekraftwerke verursachte CO2-Ausstoß. Das jedoch sieht in anderen, reichen Industrienationen ähnlich dramatisch aus. Die Umweltstiftung WWF brachte es treffend auf den Punkt: „Wir konsumieren und wirtschaften als gäbe es kein Morgen mehr“.
“Brütende Hitzesommer, sterbende Wälder und Ausnahmezustände aufgrund von Unwettern werden mit der fortschreitenden Ausbeutung unseres Planeten zur neuen, katastrophalen Normalität“, so BUND-Chef Hubert Weiger. Klimaschutzmaßnahmen und ein Paradigmenwechsel vom Wirtschaftswachstum hin zu mehr Umweltbewusstsein seien jetzt das Gebot der Stunde.
Vielleicht ist der heutige Tag für viele ein Anlass dazu, etwas Vorschussvertrauen in die Elektromobilität zu investieren. Null Gramm CO2 overall ist das angestrebte Ziel, das von Verbrennungsmotoren – so effizient sie auch seien mögen – nie erreicht werden kann. Auf dass man vom Earth Overshoot Day im kommenden Jahr erst am 30. Juli lesen kann.