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MV TANKT STROM

Mal ehrlich: Wer ist auch der Meinung, dass die Klima- bzw. Ökobilanz von Elektroautos schlechter ist, als die von diesel- bzw. benzingetriebenen Autos? Eines der größten Irrtümer im Umgang mit dem Thema „Elektromobilität“ ist nämlich genau dieses. Münchener Forscher haben sich mit diesem Irrtum beschäftigt und folgendes herausgefunden: Das Elektroauto ist tatsächlich „grüner“ als sein Ruf! Warum, wieso, weshalb? Hier gibt´s die Antwort.

Elektromobilität ist gar nicht mal so unumstritten. Häufigster Kritikpunkt ist die mangelnde Umweltfreundlichkeit. Häufig sei der positive Einfluss der Elektromotoren auf die Umwelt in den lokalen Emissionen von 0 Gramm CO2 auf 100 km begründet. Emissionen und angerichtete Umweltschäden bei der Herstellung der Akkumulatoren aber seien dabei gänzlich außer Acht gelassen. So jedenfalls der Grundtenor der Gesellschaft. Fakt ist, dass so ein Akku-Herstellungsprozess grundsätzlich aufwändiger ist, als der eines traditionellen Verbrennungsmotors. Plot Twist: Nach einer Studie der FfE – der Forschungsstelle für Energiewirtschaft – gleicht so ein Elektromotor diesen Missstand jedoch Zeit seines Einsatzes im Verkehr gänzlich aus.

Elektromotor -Hochzeit| ©Volkswagen AG

Die erfreuliche Erkenntnis der Studie: Nutzt ein Elektrofahrzeug bspw. eine Batterie mit einer Kapazität von 30 kWh und legt damit eine Gesamtstrecke von 50.000 km zurück, schneidet es in dieser Zeit ökologisch besser ab als ein vergleichbarer Benzin- oder Dieselmotor. Bei durchschnittlich 14.000 km pro Jahr entspräche dies einer Laufzeit von „nur“ 3,5 Jahren, bis sich die bei der Herstellung des Akkus entstandenen Emissionen „amortisieren“. Betankt man dieses Fahrzeug nun noch ausschließlich mit der Kraft erneuerbarer Energien, so „ökoamortisiert“ es sich bereits nach lediglich 1,6 Jahren.

Anika Regett, Mitarbeiterin der FfE sieht einen deutlichen Trend: „Nachdem in der Vergangenheit die Wahrnehmung von Elektrostraßenfahrzeugen zwischen Allheilmittel und Placebo gewechselt hat, befinden wir uns nun an einem Punkt, an dem die Elektromobilität unumkehrbar an Fahrt aufgenommen hat“. Ihrer Meinung nach sei es unstrittig, dass das heutige Elektrofahrzeug effizienter und umweltfreundlicher sei, als klassische Fortbewegungstechnologien.

Führen Sie sich einmal folgenden Wert zu Gemüt: Allein durch den täglichen Personenverkehr werden pro Jahr mehr als 200 Millionen Tonnen CO2 in die Umgebung entlassen. Wahnsinn, oder?

Laden wie ein Smartphone | ©Volkswagen AG

Kontrastprogramm dazu seien die im Internet kursierenden Werte für die Herstellung eines Akkus. Stolze 17 Tonnen CO2 sollen während der Herstellung eines einzigen Fahrzeugakkumulators anfallen – so das interpretierte Ergebnis der Daten einer Studie des Schwedischen Umwelt-Forschungs-Instituts IVL. Gänzlich falsch, meint Annika Regett: „Diese Zahlen gibt der Bericht gar nicht her“. In Wirklichkeit fallen im Höchstfalle 200 Kilogramm an CO2-Äquivalenten pro Kilowattstunde Strom an. Dies wiederum entspricht lediglich einem kleinen Bruchteil des fälschlich in Umlauf geratenen Wertes.

Es gibt sogar Hoffnung auf weitere Besserung: Innerhalb der Fertigung eines Elektroakkus existieren genügend Stellschrauben, um das Energiesparpotenzial weiter auszubauen. Erst jetzt kommt die Entwicklung solcher Batterien mit Fokus auf das Thema „Umweltfreundlichkeit“ erst richtig in Fahrt.

Es bleibt also spannend…

Quelle: FAZ.net

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