Elektromotoren haben ein unwahrscheinliches Potenzial in Sachen Leistung und Drehmoment. Sie sind nicht nur spontaner und durchzugsstärker als ihre Verbrenner-Kollegen, sondern verhelfen den Fahrzeugen Dank des tiefen Schwerpunktes und der ausgewogenen Gewichtsverteilung, die so ein Elektroauto von Haus aus mit auf die Straße bringt, zu den Eigenschaften eines echten Kurvenräubers. Anfängliche Skeptiker haben das nun auch lernen dürfen und fordern daher mehr reinelektrische, nachgeschärfte Performancemodelle der OEMs. Renault erkennt jenes Käuferverlangen und wird schon bald den Hunger nach mehr Performance stillen können.
„Sportwagen haben traditionell eine geringere Reichweite als ein normales Auto, die Leute werden daher für weniger Reichweite bereit sein – wie viel genau weniger, diskutieren wir gerade. Die Leute beschäftigt auch, dass es keinen Sound gibt. Sollten wir ein Hochleistungs-Elektroauto realisieren, dann steht für uns fest, dass wir eine gutklingende künstliche Geräuschkulisse erschaffen müssen.“, sinniert Renaults Elektroauto-Vorstand Gilles Norman.
Er ist sich sicher, dass schon bald mit einem entsprechend sportiven Modell zu rechnen ist. Besonders in Europa und Deutschland gehört Renault zu den Vorreitern in Sachen Elektromobilität. „Weil wir bei Elektroautos führen, müssen wir das Tempo halten“, kommentiert Renaults Produktplanungschef Ali Kassaï. Der nächste Schritt hin zu einem durchzugsstarken Performance-Modell scheint daher nur logisch.
Als Grundlage könnte hier das bereits 2017 gezeigte Konzept Renault ZOE e-Sport dienen. Die technischen Daten treiben mir Tränen der Vorfreude in die Augen: Mit seinen 1.400kg Leergewicht, Allradantrieb und nicht weniger als 462 PS sowie 640 Nm dürfte so ein ZOE jeden Konkurrenten dieser Fahrzeugklasse in Grund und Boden fahren. Für den Standardsprint benötigt er lediglich 3,2 Sekunden. Weitere 6 Sekunden später überschreitet die Tachonadel bereits die 200er-Marke. Kassaï aber gibt weiterhin zu verstehen, ein Performance-Modell bedeute zwar „…hohe Leistung, aber auch nachhaltige Leistung und dass es wirtschaftlich Sinn ergibt“. Mit einem derart testosterongeladenen Sportler sollten wir also doch nicht rechnen. Die richtige Richtung aber gibt das Konzept schon einmal vor.
Quelle: www.ecomento.de