Eine neue Technologie ist nicht nur teuer. Oftmals ist sie auch höchst anfällig. Unausgereifte Technologie spiegelt sich daher in Kinderkrankheiten wider, die Pioniere auf diesem Gebiet in den Wahnsinn treiben. So auch bei E|Mobilität? Ganz und gar nicht. Im Gegenteil sogar: Ein Elektroauto ist grundsätzlich erheblich simpler aufgebaut als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Wie genau sich beide Antriebskonzepte voneinander unterscheiden, wie haltbar die einzelnen Komponenten das Fahrzeug machen und welche Vorteile eMobility für Gebrauchtwagenkäufer bietet, erfahrt ihr jetzt!
Benzin- & Dieselmotoren | Die Zusammensetzung von Verbrennungsmotoren lässt sich mit einem Wort beschreiben: komplex. Etwa 2.500 einzelne Teile sorgen dafür, dass wir das Benzin-Luft-Gemisch ansaugen, verdichten, zünden, explodieren und ausstoßen. All diese Teile mussten entwickelt, gefertigt und schlussendlich auch montiert werden. Genau hierbei kann es zu kleinen Fehlern kommen, die sich bei einem Verbrenner erst im Laufe seiner Nutzung zeigen: Störungsanfällige Teile wie Dichtungen, Ventile, Regelsysteme, Sonden, Steuerketten, Kupplungen, Turbolader, Lager, Öl- oder Wasserpumpen können zu erheblichen Motorschäden führen. Eine entsprechende – und regelmäßig durchgeführte – Wartung in der Fachwerkstatt kann jedoch verbeugen, erspart jedoch nicht das laufleistungsbedingte Tauschen von teuren Verschleißteilen. Wer bereits einen Kupplungswechsel an seinem Fahrzeug oder aber den Simmerring zwischen Motor und Getriebe hat wechseln lassen müssen weiß, wovon ich rede.
Elektromotoren | E|Motoren hingegen bestehen in der Regel aus nicht mehr als 300 einzelnen Komponenten. So sind sie nicht nur einfacher zu fertigen bzw. in das Fahrzeug zu montieren – bei vergleichbarer Leistung sind sie erheblich kleiner als ein Verbrennungsmotor. Das lässt mehr Platz für Gepäck und Insassen. Zudem benötigt ein Elektrofahrzeug viel weniger Wartung: Einzelne Baugruppen oder Betriebsflüssigkeiten wie Kühlwasser, Getriebeöl, Differenzialöl, Zahnriemen oder AdBlue sind im Dunstkreis eines E|Motors gar nicht erst anzutreffen. Sogar die Bremsen werden durch die hier mögliche Rekuperation geschont. Welche Baugruppen und Einzelteile entfallen denn nun tatsächlich? Hier die wichtigsten, bei einem Elektromotor nicht länger benötigen Einzelteile im Überblick (um nur einige zu nennen).
Gebrauchtwagenkäufer aufgepasst! | Habt ihr bereits beim Gebrauchtwagenkauf ein sog. Montagsauto erwischt? Ständig ist man damit in der Werkstatt – es verbraucht Öl, verbraucht zu viel Benzin, weist Kühlwasserverlust auf oder lässt sich nicht mehr recht schalten. Dabei aber muss es sich nicht zwingend um Fertigungsfehler handeln. Schlussendlich kommt es nämlich darauf an, wie der Vorbesitzer mit dem Fahrzeug umgegangen ist. Hat er es vor dem ersten Vollgas stets auf Betriebstemperatur warmgefahren? Hat er stets rechtzeitig hochgeschaltet oder war der Drehzahlbegrenzer der beste Freund? Hat er darauf geachtet, dass das Motorenöl in den vorgegebenen Intervallen gewechselt wurde? Hat er auf der Autobahn die linke Spur stets für sich gebucht? Ist ihm das Fahrzeug mal überhitzt? Waren Ampelstarts sein Hobby? All das zwingt das Material zur frühen Ermüdung. Sich schleichend ankündigende Motorschäden, Lager- oder Getriebeprobleme, ausgeschlagene Achsen oder poröse Gummis. Wenn man genau darüber nachdenkt, ist ein Gebrauchtwagenkauf stets ein Spiel mit dem Feuer.
Bei einem Elektroauto hingegen muss niemand auf Betriebsflüssigkeiten achten. Auch das Warmfahren entfällt hier gänzlich. Einzig und allein das gepflegte Scheckheft ist ein Faktor, auf den man achten sollte. Jährlich wird bspw. die gesamte Elektrik via Sichtprüfung auf Richtigkeit gecheckt. Sicherheitsrelevant! Viele andere Risiken, die Gebrauchtwageninteressenten mit einem Verbrenner eingehen, entfallen ganz einfach aufgrund des simpleren Aufbaus. Klasse! Ein guter Hinweis für die extreme Haltbarkeit eines Elektroautos: Tesla gibt für seinen Truck ‘”SEMI” eine garantierte Pannenfreiheit bis zu 1,6 Millionen Kilometer an. Die müssen sich wirklich sicher sein.
Kurzum | Zwar sind die Anschaffungskosten aktuell höher angesiedelt als bei einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrenner. Die Wartungs- bzw. Instandhaltungskosten aber fallen um ein Vielfaches geringer aus, als beim traditionellen Antrieb – grundsätzlich sind sie etwa ein Drittel geringer. Ganz besonders im Hinblick auf Laufzeiten von mehr als fünf Jahren. Zudem entfallen viele Risiken in Bezug auf den Gebrauchtkauf eines vielgefahrenen Elektroautos.
Quelle: www.focus.de | www.e-auto-journal.de